28.08.21 Durch Schweden

Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Ostsee war das gleiche Wetter wie in Vorpommern, grau und Regen (Hier ein Bild vom Hafen beim Einlaufen). Wir waren pünktlich 8:00 Uhr in Trelleborg. Kurz vor dem Anlegen der übliche Run auf das Fahrzeugdeck, ich habe mir sogar noch einen Coffee To Go mitgenommen. Es ging dann eigentlich wie gewohnt in einer langen Schlange vom Schiff und durchs Hafengelände, der Zoll stand zwar bewaffnet Spalier, hatte aber keine Lust, irgendwie zu kontrollieren. Damit war das Thema Maskenpflicht abgehakt, sowas gab es in Skandinavien nicht (zumindest im Sommer). Und Schweden war ja bekannt für das Fehlen jeglicher Corona-Kontrollen.

EIn paar Kilometer von Trelleborg entfernt ist eine ganz hübsche Badestelle an der Ostsee, da hatten wir sonst immer angehalten, gefrühstückt und waren 2016 auch baden. Diesmal fiel das wegen Regen aus.

Als erstes Ziel hatte ich den Kullaberg hinter Helsingborg ausgesucht, aber auch auf der Höhe regnete es noch. Da lohnte es sich nicht, dahin zu fahren. Die Wetterapp versprach aber weiter nördlich besseres Wetter - also weiter Strecke machen bis Göteborg. Diverse Webseiten hatten die Insel Marstrand nördlich von Göteborg für eine kleine Schärenwanderung empfohlen (Ich verwende meist alpenvereinaktiv.com, eine Unterseite von outdooractive.com).

Endlich mal die Autobahn verlassen - auf die Dauer ist das ja ziemlich eintönig, die ca. 600 km durch Schweden auf der E6 abzuspulen. Die Strecke ist dann nach dem Verlassen der E6 sofort ländlich, schmal und die Landschaft und Häuser typisch schwedisch. Bald kamen auch die ersten Brücken, die die vielen Schären verbinden.

Hier haben wir erstmal Pause gemacht und schnell ein Mittagessen gekocht. Unser Wohnmobil ist auf dem rechten Foto zu sehen. Leider gab es nur ganz vereinzelt Sonnenflecken, aber es sollte erstmal eine Regenpause für 3 Stunden geben. Marstrandsön ist eine Schäreninsel, die einen Teil des gleichnamigen Städtchens trägt. Wir haben eine Weile nach einem Parkplatz für das Wohnmobil gesucht und dabei festgestellt, dass Wohnmobilparken wirklich nur auf dem extra Parkplatz mit dem Extra-Parkpreis von 150 SEK für einen Tag erlaubt ist. Das war der Spitzenreiter bei den Parkgebühren dieses Jahr, man musste auch für ein paar Stunden den Übernachtungspreis zahlen :-(. Dieser Wohnmpbil-Stellplatz war noch so zu einem Drittel gefüllt und einer der deutschen Camper berichtete uns von einem EInbruch am vorigen Tag in sein Womo...

Wanderung um die Insel Marstrand (2,5 h, 7,4 km)

Zur "innerstädtischen" Fähre mussten wir die Strasse zurücklaufen, die wir zur Parkplatzsuche schon mal komplett abgefahren hatten. Im Cafe davor gabs die Tickets (40 SEK pro Person Hin-und zurück). Dann standen wir schon ziemlich dichtgedrängt auf der Fähre (theoretisch hätte es wohl Maskenpflicht gegeben), aber die Überfahrt dauert wirklich nur 5 Minuten. Auf der anderen Seite sind wir nach links am Ufer lang, um die Runde wie empfohlen im Uhrzeigersinn zu laufen. Neben der weithin sichtbaren Festung über der Stadt gibt es am Hafen auch noch eine Zitadelle, dort gab es ein Museum, Kunstgalerie und Café. Wir wollten uns aber nicht weiter aufhalten und sind dann auf den relativ gut ausgebauten Weg um die Insel abgebogen.

Am Anfang sah es wie so eine typische felsige Schäreninsel aus, glattgeschliffene Felsen, Strudeltöpfe aus früheren Epochen und kleine Badestrände. Das Schild zeigt die Richtungen zu den getrennten FKK-Bädern für Damen und Herren, dort gab es Holzplattformen mit SIchtschutzzaun und Umkleiden direkt am Wasser. Nach dem wir an der Spitze der Insel einen Blick auf den weiter außen im Kattegat stehenden Leuchtturm auf den Paternoster-Inseln geworfen hatten, sind wir etwas mehr ins Innere der Insel abgebogen und waren überrascht, was sich hier für eine eigene, niedrige Vegetation entwickelt hat. Zum Thema Berg - es gab einen kleinen Aufstieg zu einer Höhle, wo sich die lokale Bevölkerung während der Eroberung durch die Schweden versteckt hatte. Bohuslän gehörte bis zum Nordischen Krieg zu Norwegen, es stellte die Verbindung zu Dänemark her.

Danach kamen wir auf der anderen Seite wieder ins Städtchen, zuerst ans altehrwürdige Kurhotel. Den Aufstieg zur Festung (Museum) haben wir uns gespart, es fing auch an zu nieseln. Auf dem letzten Bild vom Parkplatz aus sieht man, wie diesig es war. Wir haben ungefähr 2,5 h für die Runde gebraucht (einschliesslich Fähre), wir waren überrascht, wie vielfältig diese kleine Insel ist.

16:30 Uhr sind wir dann weitergefahren, es ist dann noch ein längeres Stück bis zur norwegischen Grenze. Deshalb haben wir noch nach einem  Platz für das Abendessen geschaut und sind am Welterbe-Autobahnparkplatz kurz vor Tanum fündig geworden. Nach dem Abendbrot haben wir uns zum die kleine Ausstellung dort angeschaut. Man erfährt, wie die Landschaft bei der Ankunft der ersten Menschen aussah und was sich dann so zugetragen hat. Tanum ist Welterbe wegen der vielen Felsritzungen, die bekannteste hatten wir uns 2017 schon mal angeschaut, das Bild links ist von 2017.

An die kleine Besucherzentrum schließt sich eine Aussicht über die umliegenden Täler an.

Nach 20 Uhr ging es weiter und wir waren schon sehr gespannt, wie lang der Stau bei der Einreise nach Norwegen ist. Unsere Navigations-App wollte uns unbedingt wegen Stau auf den Landstraßen-Grenzübergang schicken, dort wären wir aber wohl nicht durchgekommen. Nach 21 Uhr standen wir dann an der Kontrolle, ohne irgendein Fahrzeug vor oder hinter uns und mindest ein Dutzend Grenzbeamte hatten nichts zu tun. Die Impf-Zertifikate wurden ordentlich gecheckt und dann ging es eigentlich ganz schnell, wenn man sich durch die etwas verwirrende Spurführung gefunden hat.
Es wurde langsam dunkel und wir sind gleich zur Halbinsel Grimsoy abgebogen. Neben den Unmengen von "Hytter" gibt es dort auch einen öffentlichen Strand mit ein paar Schären-Felsen und dazu einen großen Parkplatz ohne Verbotstafeln. Auf der sehr engen und holprigen Zufahrt kam uns niemand entgegen und auch auf dem Parkplatz waren wir allein. Das war dann die erste Nacht in diesem Wohnmobil.
Die gefahrene Strecke https://www.plotaroute.com/route/1746219

29.08.21 Ytre Havaler NP und bis zum Mjøsa-See

Am frühen Morgen begrüßte uns die Sonne - auch yr.no zeigte für die nächsten Tage schönes Wetter an. Hier mal ein Blick über den Strand, die kleinen Felsen sind über Fußgängerbrücken erreichbar, durch das flache Wasser ist das für Familien mit kleineren Kindern ideal.

Nach dem Frühstück und einem Blick in den Kompass-Führer haben wir überlegt, nicht mit Maximalgeschwindigkeit Richtung Gebirge zu düsen, sodern doch mal eine Strandwanderung im Nationalpark Ytre Havaler zu unternehmen. Eher wieder vom Typ "Spaziergang", aber ein Stück weiter wollten wir dann schon noch am Nachmittag fahren. Also Richtung Frederikstad und dann auf die Inseln im Kattegat, immer noch dicht an der schwedischen Grenze. Zuerst haben wir noch an einem alten Gräberfeld mit Steinkreisen angehalten. Einige Zeugnisse des "Heidentums" haben auch ein Jahrtausend Christentum überdauert.

Über einige Brücken, an vielen Sportboothäfen vorbei und am Ende durch einen Tunnel ging es zum Nationalpark, kurz vor Skjärhalden haben wir dann den Abzweig zum Store Sand-Parkplatz genommen. Die war für so ein breites Mobil schon wieder etwas grenzwertig, aber zum Glück nur 600 m lang.. Man brauchte dort einen Parkschein sogar mit Eingabe des Kennzeichens, aber die ersten 4 h sind kostenlos! Das ist echt freundlich!

Die Wanderung aus dem Führer beginnt in Skjärhalden, wir haben die also etwas abgekürzt.

 

Route map for Ytre Havaler NP Strandwanderung by Steffen K on plotaroute.com

29.08.21 Weiterfahrt und Kurztour Hervaknappen

Nach einem verspäteten Mittag fahren wir genau mit Ablauf der Parkzeit die enge Ausfahrt wieder raus, zum Glück kein Gegenverkehr. Hier noch ein paar Impressionen von der Strecke über die 4 Inseln.

Danach wird es langweilig, wir fahren die E6 an Oslo vorbei Richtung Eidsvoll. Der Verkehr ist zähflüssig, enormer Rückreiseverkehr an diesem letzten sonnigen August-Sonntag. Irgendwo gibt es auch eine Wohnmobil Ver-/Entsorgung. Wir leeren den Grauwassertank und füllen wieder Wasser auf. Das Mietwohnmobil hat einen ungünstig angebrachten Überlauf für das Frischwasser, wenn es am Stutzen voll ist, kommt dann noch 5 Minuten Wasser unter dem Fahrzeug aus dem Überlauf. Aber Wasser gibt es eigentlich in Norwegen genug, also verteilen wir mal ein paar Liter auf der Straße.
Damit wir wenigstens heute auf einem Gipfelchen stehen, haben wir noch einen ganz kurze Wanderung zum Hervaknappen rausgesucht, die wir noch vor dem Sonnenuntergang absolvieren wollen. Dazu geht es am westlichen Ufer das Sees entlang und dann zu einem höher gelegenen Stausee. Der Wanderparkplatz ist von dort über einen Mautstraße erreichbar (mit Schranke und Kartenzahlung 65 NOK), das wird dann auch unser Übernachtungsplatz. Hier ist die gefahrene Strecke: https://www.plotaroute.com/route/1731205.

Route map for Hervaknappen by Steffen K on plotaroute.com