2.09.21 Der alte Strynfjellveg

Am frühen Nachmittag war in Sota immer noch recht schönes Wetter, laut yr.no sollte aber noch eine Regenfront innerhalb von 24 h von N nach S ziehen, aber am nächsten Nachmittag schon wieder Auflockerungen über dem Geirangerfjord ermöglichen. Also wollten wir da rechtzeitig ankommen und vorher den Strynfjellweg fahren.
Man muss das ganze Tal (27 km) wieder hinunter fahren, am Abzweig von der "15" ist auch noch ein Rastplatz mit NP-Tafeln, Supermarkt und Toilette. Dann ging es weiter das Otta-Tal hoch (Gamle Geirangerveg) bis nach Grotli, man ist dort schon auf 900 m Höhe. Direkt am Hotel ist der Abzweig.
Danach beginnt die nicht asphaltierte Straße. Am nächsten Parkplatz habe ich mir noch die Erläuterungen zum Bau des Strynfjellweges angesehen. Der wurde noch in der "Kutschenzeit" um 1890 projektiert und dann auch gebaut, wegen der vielen feuchten Stellen im Strynfjell zum großen Teil erhöht und mit diesen charakteristischen Randsteinen, die man auch schon auf dem vorigen Foto sieht.
Leider war dann wirklich die Schlechtwetterfront angekommen, dichte tiefhängende Bewölkung, aber noch kein starker Regen. Die Straße durchquert langgestreckte Täler mit Seen und klettert bis auf 1130 m Höhe ohne sonderlich starke Steigungen.

Man sah zumindest die Ausläufer der Schneefelder und Gletscher auf den Berghöhen. Am Ende der Passage durch das Strynfjell befindet sich ein Sommerskigebiet, das war aber nicht in Betrieb. Dort beginnt der Asphalt wieder und es begann gleichzeitig auch zu regnen.
Kurz nach dem Skigebiet beginnt dann die steile Rampe bis hinunter fast auf Meereshöhe. Auf einem der vielen Picknickplätze hatte ein Radfahrer sein kleines Zelt aufgebaut, der war an der sehr windigen Stelle nicht zu beneiden.

Ganz unten kann man schon den ersten See erkennen, der fast auf Meereshöhe liegt. Der weiße Fleck an der Kante ist ein Hotel an der Abzweigung von der modernen "15". Kurz davor haben wir an einem Picknickplatz angehalten und für die Nacht geparkt. Ich musste noch kurz raus, um die Unterlegkeile zu plazieren, aber dann haben wir das Wohnmobil nicht mehr verlassen.

3.09.21 Fahrt zum Geirangerfjord

Es war Freitag, wir waren nun knapp eine Woche unterwegs und das erste Mal eingeregnet. Aber der Wetterbericht versprach für den Nachmittag Aufheiterung. Wir wollten unseren Wassertank nicht wieder total entleeren wie am Spranget (2 Abende hatten wir schon geduscht) und ich hatte schon mal in der Park4Night App nach den Möglichkeiten in Geiranger geschaut. Die Kommentare zur Entsorgungsstation dort ergaben, dass man da seit einem Jahr den Frischwasserschlauch nicht mehr anschließen kann. Da wir den verregneten Vormittag noch Zeit hatten, haben wir kurzentschlossen erst mal Stryn angesteuert, also das Tal weiter hinunter genau bis zum Ende des Nordfjords. Es war ziemlich neblig, der Regen hörte dann langsam auf.


In Homlong gibt es am Ortseingang eine Terrasse, wo einige Autos hinpassen. Ein Schild weist auch darauf hin, dass Parken 100 NOK kostet, im Café zu bezahlen. Das hatte aber zu, die Saison war offenbar zu Ende.
Diese Strecke sind wir gefahren https://www.plotaroute.com/route/1735296


Wanderung zum Bauernhof Skageflå

Wir waren 2013 mit der Touristenfähre von Hellesylt nach Geiranger gefahren, aber bei ziemlich niesligem Wetter. Die Wolken hingen so tief, dass man die Berge nicht voll sehen konnte. Deshalb wollten wir den Fjord nochmal bei besserer Sicht und zu Fuß erkunden.
Die Wanderung zum Hof Skageflå findet man ganz schnell, wenn man nach Wanderung Geiranger sucht, offiziell hier https://www.visitnorway.de/listings/wanderung-zum-hof-skagefl%C3%A5/36429/. Diese Wanderung wird dort mit Anfahrt zum Anleger Skagehola mit dem Touristenboot beschrieben. Das fährt dreimal am Tag, man hätte es vorbuchen müssen. Da wir noch nicht wussten, ob sich das Wetter günstig entwickelt, haben wir darauf verzichtet und von vornherein auf die Variante von und bis Homlong gesetzt.
In Homlong gibt es eine sehr schön gestaltete Infotafel mit Luftbild zur Übersicht, die hier auf dem Foto leider nicht so richtig rüberkommt.
Bild

Wir sind dann Richtung Eidsdal gefahren und haben an der Adlerschwingen-Aussicht angehalten. Oben ist das Beweisfoto, dass wir dort ganz allein waren (in der Hauptsaison undenkbar).
Wir hatten uns einen Stellplatz an der Umgehung eines Straßentunnels ausgesucht. Die war aber sehr beliebt, es standen an den besten Plätzen schon Camper. Wir hatten dann einen etwas geneigten Platz gefunden. Die Außenschublade des Wohnmobils mit den Auffahrkeilen ließ sich aber nicht mehr öffnen, ich konnte die Neigung dadurch nicht verringern und der Warmwasserboiler sprang wegen der Neigung nicht an. Also mussten wir dann noch Mal auf einen Parkplatz direkt neben der Straße umsetzen, es war aber nicht zu laut. Die Teleskopschiene der Schublade war einfach durch die Regenfahrt verdreckt, weil sie ungeschützt hinter dem Vorderrad liegt. Auf dem Parkplatz ließ sie sich wieder öffnen.https://www.plotaroute.com/route/1735301

4.09.21 Weiterfahrt ins Eidsdal

Am Morgen sind wir noch mal zur Aussicht zurückgefahren, um den Geirangerfjord bei Morgensonne zu sehen - und wir waren wieder ziemlich allein auf dem Parkplatz, während wir mit Blick auf den Fjord frühstücken. EIne Dusche hätte man auch direkt neben der Straße nehmen können, ziemlich kalt :wink: .

Wir hatten uns eine Wanderung am Tafjord, genauer am Zakariasvatnet für den Tag herausgesucht. In Valldal muss man dazu von der Strecke Richtung Trollstigen abbiegen. Zuerst kamen wir in das Tal des Eidsdalvatnet - die lokale Wolke war durch die relativ kalte Nacht entstanden.

Auf der anderen Seite des Sees haben wir an einem schönen Rastplatz (mit Toilette) angehalten und mussten erstmal das Panorama mit Wolke betrachten und fotografieren.

Am Parkplatz gab es wieder eine Wandertafel mit markiertem Luftbild. Besonders schön fand ich den Satz "Vil du trimme litt meir, har fjella fleire friluftsperler". Ja, das wollten wir - also Tagesplan umwerfen und hier wandern gehen. Wir haben uns dann die Wanderung zum Solskaret ausgesucht (Die angegebenen Gehzeiten sind nur für den Aufstieg). Bei den einheimischen Wanderern ist natürlich die Tretindanibba das bevorzugte Ziel, wir sehen da schon einige im Aufstieg - es ist Wochenende.

Wanderung Solskaret vom Eidsdalvatnet

Wir hatten uns vorsichtshalber für die etwas kürzere Wanderung zum Solskaret entschieden, weil die Zeitangabe zur Tretindanibba mit 4 h Gehzeit Aufstieg dann insgesamt mit Pausen eine Zeit von ca. 8 h ergeben hätte und wir erst kurz vor 11 Uhr gestartet sind. Nach den Fotos auf einer zweiten Tafel sollte man auch vom Solskaret (Einschartung zwischen Tretindanibba und Vindshornet) einen guten Blick auf den Sunnylvsfjord haben. Zuerst folgten alle Routen am See, einem Bauernhof vorbei einem recht steilen Pfad den Hang hinauf (am besten auf dem Luftbild zu erkennen).

Der Pfad (mit roten Punkten markiert) entsprach übrigens nicht der bei Openstreetmap vorhandenen Route, sondern verlief etwas direkter auf das Ziel zu (ich habe keinen GPS-Track aufgenommen, aber versucht, das in der Kartenskizze nachzuempfinden). Die Lage der Seen hilft da zur nachträglichen Orientierung. Im letzten Teil ging es immer mal wieder durch Blockhalden, allerdings in "gehfreundlicher" Größe und Lage der Blöcke. Da war dann überhaupt keine Spur erkennbar, man durfte dann die roten Punkte nicht verlieren.

Im Abstieg haben wir dann eine Menge Blaubeeren und Preiselbeeren gesammelt und gegessen. Normalerweise gehen da immer ca. 15..20 min drauf, diesmal aber wohl eine dreiviertel Stunde. Letztendlich haben wir dann 6 h für die Runde gebraucht, es waren 9 km mit etwa 850 Höhenmetern. Mit einem zeitigeren Start schaft man vermutlich auch den Gipfel problemlos und hat dann noch einen besseren Ausblick, aber wir fanden diese Wanderung auch sehr schön. Im Gegensatz zur Skageflå-Wanderung hatte man die ganze Zeit einen tollen Ausblick.

Erste Fährfahrt nach Valldal

Der Blick auf den Norddalsfjord beim Abstieg kurz nach 16 Uhr hatte offenbart, dass die Fähre nach Valldal zur vollen Stunde ablegt. Wir waren dann kurz vor 17 Uhr losgefahren, aber in 10 Minuten ist die Strecke nach Eidsdal nicht zu schaffen. Es sind doch noch einige Serpentinen.
Die Fähren fahren dort aber glücklicherweise im 20-Minuten-Takt (es sind drei Stück gleichzeitig im Umlauf), sonst wäre es mit dem Einkauf am Samstag in Valldal etwas knapp geworden. Die norwegischen Supermärkte zumindest in der Provinz schließen da eine Stunde eher, also 18 Uhr. Das gibt es auch in anderen Urlaubsländern, in Österreich wird man da immer ziemlich energisch aus dem Laden geworfen.
Dann kam schon die Fähre und ich war gespannt, wie denn nun die Erkennung der Fahrzeuge für die Ferjekort erfolgt. Vorbedingung für das Ferjekort-Konto war ja ein Brikke, ich habe den von Brobizz genommen, da er in ganz Skandinavien funktioniert. Aber es wurde ziemlich einfach jedes Kennzeichen mit einem Smartphone erfasst, nicht durch Einlesen des Transponders (Brikke).
In Valldal ist der Supermarkt am Ende der Uferpromenade und nach einem kurzen Einkauf (nur das Brot-Sortiment war schon etwas ausgedünnt) haben wir mit direktem Blick über die Uferpromenade, den alten Fähranleger, das Café (links) und den Badesteg unser Abendessen gekocht.