Die Mittagspause haben wir dann gleich wieder mit einer kleinen Wanderung am Ende des Grimsdalen verbunden. Es war die 5 km Runde zum Fallet.
Route map for Grimsdalen Fallet by Steffen K on plotaroute.com
Auf dem Rückweg löste sich die Sohle von Antjes Schuh fast komplett ab - ich hatte die schon mal nachgeklebt. Wir mussten die Sohle dann am letzten Punkt vorn an der Schuhspitze abreißen,
weil es einfach nicht mehr möglich war, mit diesem Schuh zu laufen. Das ist der eindeutige Nachteil der angegossenen Sohlen, die Schuhe können nicht repariert werden. Zum Trost gab es reichlich
Preiselbeeren.
Für die kleine Runde haben wir eine Stunde gebraucht, trotz des Zerfalls des Wanderschuhs. Die nächste Sehenswürdigkeit war dann einige Kilometer weiter der Sohlbergplassen, die Aussicht, die
Harald Sohlberg in seinem berühmten Gemälde "WInternacht in Rondane" darstellt (Bilder oben in der Galerie). Hier mal das Gemälde zum Vergleich
Danach kam der Abzweig aus dem Atna-Tal und die Straße führte aufs Ringebufjell. Es gibt dort viele kleine und auch größere Hüttensiedlungen und viele Seen.
Direkt gegenüber vom Venabu-Hotel gibt es eine Wandertafel, dort haben wir geparkt. Es war 16 Uhr und wir wollten noch die vierstündige Wanderung zu zwei kleineren Wasserfällen schaffen.
Hinter dem Wanderschild lag erstmal direkt an der Straße ein kleiner Sumpf, also erst die Straße entlang und dann auf einen deutlich ausgetretenem Pfad erstmal das Umfeld der Hüttensiedlungen durchqueren. Auf einem Fahrweg erreichten wir dann das erste Zwischenziel Mysetrin, die Details sind in den Bildunterschriften.
Wir sind dann den eben gelaufenen Fahrweg mit dem Wohnmobil 500 m zurückgefahren bis zu einer Stelle, wo mal keine Hytte in SIcht war und haben dort geparkt. Der Tag war mit zwei kurzen Runden und einer längeren Wanderung trotz angesagtem Schlechtwetter doch ganz gut gefüllt gewesen. Hier noch die Fahrstrecke https://www.plotaroute.com/route/1736704.
Da wir einmal auf dem Ringebufjell waren, wollten wir auch noch die Wanderung zum Svartfjellet mitnehmen. Dieser Gipfel versprach bessere Sicht nach Norden zum Rondane. Wir haben am Spidsbergseter-Hotel geparkt, dort gibt es auch wieder eine große Wandertafel, und auch einen Loipenplan. Das Ringebufjell ist besonders bei den Langläufern beliebt - das stand auch schon an der Tafel zur Historie des Venabu-Hotels gestern. 1 km weiter auf de Weg zum Flaksjøn gibt es auch einen kleine Skihang mit Schlepplift. Der Flaksjøn ist der größte See dort.
Wir sind die Runde gegen den Uhrzeigersinn gelaufen. Wenn man den Abfluß des Flaksjøn erreicht hat, gibt es 2 Möglichkeiten - entweder am Ufer entlang oder den offiziellen Weg mehr durchs Hinterland. Weil da noch ein paar Wanderer rasteten, haben wir den offiziellen (auch markierten) Weg nicht gesehen und sind den recht schmalen Uferpfad entlanggelaufen. An einer Landzunge standen 2 Hütten und eigentlich hätte der Weg am Ufer weitergehen müssen, aber wir hatten ihn nicht mehr gefunden. Deshalb sind wir am Rand eines sehr sumpfigen Bereichs hoch zum Hauptweg gelaufen.
Wir haben 4,5 h gebraucht. Da das Wetter immer noch nicht schlechter war, haben wir noch die kurze Wanderung zur Jammerdalshøgda rausgesucht. Dazu mussten wir erstmal nach Ringebu hinunter und den Friisvegen wieder hoch fahren.
Ich habe hier erstmal noch die Fahrstrecke das Tages einschliesslich Frischwasserversorgung am KIWI am Venabu-Hotel (50
NOK). Leider gibt es dort keinen Bodenablass fürs Grauwasser und unser Womo einer französischen Marke hatte einen mittigen Ablassstutzen, keine Chance, dort mit der Toilettenkassette das
Grauwasser in Portionen in den Ausguss zu schaffen.
Der Friisvegen war deutlich einsamer als die 27 . Genau an der höchsten Stelle überquert der Weitwanderweg Rondanestien die Straße, dort ist ein Parkplatz.
Vom Gipfel aus konnte man auch den Svartfjellet erkennen, auf dem wir am Mittag standen. Aber die Rondanegipfel waren immer noch in Wolken und am nächsten Tag sollte das schlechte Wetter
endgültig weiter nach Süden schwappen.
Der Wanderführer erwähnte noch, das man vom Gipfel südwärts absteigen und dann in einer Schleife weglos zur DNT-Hütte Jammerdalsbu gehen und dort den Rondanestien erreichen könnte. Da man die
Hütte schon sah, wollten wir gleich direkt dorthin absteigen. Kurz vor der Hütte wurde das Gelände dann aber so morastig, dass wir den Hang lieber Richtung Norden gequert haben. Es waren auch
kaum mal Trittspuren zu erkennen, die anderen Wanderer beachten die Empfehlungen für die Routen wahrscheinlich genauer .
Nach der Wanderung haben wir dann gleich auf dem Parkplatz gekocht und sind auch für die Nacht dort stehengeblieben.
Dieser Tag sollte wieder eine anspruchsvollere Wanderung bringen, aber davon wussten wir am Morgen noch nichts. Das Wetter hatte sich wie vorhergesagt verschlechtert, es gab eine dicke
Wolkenschicht und von Norden kamen einzelne Regenschauer. Wir sind hinunter ins Gudbrandsdal gefahren und haben dort noch kurz die Stabkirche Ringebu von außen angeschaut. Der Plan war, über die
Vadresflye Richtung Golfjell südwärts zu fahren, dort sollte es noch ein paar Tage besseres Wetter geben. Wir haben aber den Umweg über Otta genommen, um endlich unseren Grauwassertank entleeren
zu können, einzukaufen und zu tanken. Vollständig versorgt sind wir dann wieder das Ottatal entlang gefahren und haben an einem Parkplatz mit Fußgänger-Hängebrücke über die Otta Frühstück
gemacht. Da gab es erstmal einen Regenschauer, später konnten wir aber die Eigenfrequenz der Brücke testen und 15 Minuten spazieren gehen. Dann ging es südwärts, die Strecke waren wir 2017 schon
gefahren, es war grau und es lohnte nicht zu fotografieren.
Kurz nach dem Abzweig nach Gjendesheim kommt dann unweigerlich der markante Felsrücken der Knutshøe in Sicht, die sich am Gjende auf der Südseite parallel zum Beseggen auf der Nordseite
entlangzieht. Den Beseggen hatten wir 2013 schon bezwungen, aber die Knutshøe fehlte uns noch. Die Regenschauer waren uns nicht gefolgt und die Wolken waren auch hoch genug. Also haben wir
kurzentschlossen das Tagesziel geändert.
Leider war der Parkplatz Vargabakken voll belegt, ca. 700 m weiter konnten wir am Rand der Straße parken. Wir haben uns dann beeilt, weil schon klar war, dass wir bei Start um 13:30 Uhr und 5-6 h
angegebener Gehzeit zusehen müssen, noch vor Sonnenuntergang wieder am Womo zu sein.
Andere Touristen hatten zwischen dem Parkplatz und der Knutshøe eine kleine Herde wilde Rentiere entdeckt. Da wir uns auf den Hauptwanderweg auf dem nächsten kleinen Höhenrücken orientiert
hatten, konnten wir die Tiere eine Weile beobachten.
Die Knutshøe ist nicht in Wanderführern beschrieben (soweit ich weiß), man findet sie aber bei alpenvereinaktiv.com mit einer deutschen Beschreibung und dem Hinweis, dass zwei Kletterstellen
überwunden werden müssen, die eine gleich am ersten Aufschwung des Felsrückens.
Vor dem Felsen liegt noch eine DNT-Hütte, die gerade aus der Luft versorgt wurde. Die Wanderung ist unmarkiert, aber die Steigspuren sind nicht zu verfehlen und es gibt eine Hinweistafel.
Hier der Inhalt:
Wir fühlten uns jedenfalls fit genug, nur das Wetter sah nicht ganz optimal aus. Nochmal der Blick zurück.
Man sieht auch noch unser Womo an der Straße. Man muss etwas schauen, wo die meisten Trittspuren hingehen, es ist diese Stelle, für schwindelfreie Wanderer eigentlich kein Problem und man könnte
da auch wieder runter.
Danach steigt man immer weiter den Felsrücken hoch, ab und zu gibt es auch wieder kurze Abstiege.
Der Wegverlauf ist eigentlich bis zum Hauptgipfel immer eindeutig. Zuerst sieht man nach rechts unten den Nedre Leirungen (See) und auch den Campingplatz Maurvangen, wo wir 2013 2 Tage in einer
etwas zugemüllten Hütte verbracht hatten.
Erst später hat man dann den Blick auf den vorderen Teil des Gjende.
Zur anderen Seite sieht man das Leirungsdalen, wo der Rückweg verläuft.
Irgendwann hat man dann auch den hinteren Teil des Gjende im Bild, der erste See ist der Øvre Leirungen. Die Wolken über Jotunheimen sollten aber nicht verschwinden, auch wenn das Wetter etwas
besser wurde.
Man denkt dann immer, man hat den Hauptgipfel erreicht (noch dazu wenn da irgendein Schild zu erkennen ist).
Aber das war nur das Eintrittsschild vom Nationalpark (mit Drohnenflugverbot).
Ab und zu muss man mal die Hände zu Hilfe nehmen.
Man kann den Gjende dann später ziemlich gut überblicken.
Wo nun eigentlich der Hauptgipfel ist, ergibt sich nur durch Blick auf die GPS-Kartenapp, so ganz eindeutig im Gelände ist das nicht zu sehen. Auf der anderen Seite des Sees ist der
Beseggen.
Nach Westen kann man auch die Gjendebu sehen, wo das Boot anlegt und die normale Beseggen-Tour beginnt.
Ein Blick mit der maximalen Telebrennweite auf den Gletscher an der Surtningssue.
Im nächsten Bild der obere Leirungen, an dessen Ufer der Rückweg auf uns wartete.
Die steilen Wände der Knutshöe erkennt man auf dem nächsten Bild mit phantastischen Farben.
An einer Stelle ist die NP-Verwaltung ihrer eigenen Maxime untreu geworden und hat doch ein Schild aufgestellt, dort führt der Weg geradeaus aber auch in eine Sackgasse.
Kurz danach kamen uns die beiden einzigen Wanderer entgegen, die wir auf der Tour gesehen haben.
Der Abstieg beginnt etappenweise. Hier mal eine steilere Stelle, aber wenn die Bergfreundin mit dem Gesicht vom Fels weg klettert, kann es nicht schwer sein.
Ab und zu hatten wir dann gegen 16 Uhr wirklich mal Sonne.
Hier kommt jetzt der letzte Teil des Abstiegs.
Das Gjendeboot konnten wir auf seiner ganzen Fahrt beobachten, 2013 kam uns die Fahrzeit viel länger vor.
Am direkten Ende der Knutshöe ist der Weg mal ziemlich schmal, man sieht dann den Wasserfall vom Leirungen in den Gjende.
Es gibt auch noch eine kleine Abkürzung vorher, aber der Abstieg sah uns dort zu steil aus - eine typisch norwegische Variante. Kurz vor 18 Uhr waren wir am Ufer des Øvre Leirungen. Der Weg
zurück ist auch etwas uneben und nicht so schnell zu gehen.
Erst 19:45 Uhr waren wir wieder am Wohnmobil, und da fing es auch gerade an zu regnen. Wir hatten also etwas über 6 h gebraucht - allerdings mit einigen Pausen. Es hatte sich gelohnt, das ist
eine großartige Wanderung selbst bei nicht so tollem Fernblick.
Route map for 09.09 Knutshøe GPX by Steffen K on plotaroute.com
Früh steckten wir total in der Nebelsuppe, das schlechte Wetter war weiter vorangekommen.
Die Fahrt am Bitihorn und Bygdinsee vorbei waren die anstrengendsten 15 km in diesem Urlaub, die Sichtweite lag auf jeden Fall unter 50 m. Erst ab Beitostølen war wieder normales Tempo möglich.
In Fagernes musste ich erstmal zum sagenhaften Preis von 250 NOK einen Liter Motorenöl für den Ducato kaufen und nachfüllen, weil der Ölstandssensor (nicht die Öldrucklampe) immer meckerte,
sobald das Womo mal nicht gerade stand und man Anlassen wollte. Wir haben da auch gleich entsorgt und eingekauft. Richtung Gol sah das Wetter dann besser aus und wir konnten an der Einfahrt zum
Brennvegen eine sonnige Mittagsrast machen. Wir hatten aus dem Wanderführer die Wanderung zum Nystølvarden herausgesucht. Endlich hab es mal eine klassische Mautstraße mit Briefumschlag,
allerdings war auch Bezahlung mit Vipps möglich und ein Schild informierte über die Umstellung auf Kennzeichenscannerv und youpark.no.
Am Ende der Piste bei vielen einzelnen Hüttengrundstücken war der Wanderparkplatz, es gab eine Wandertafel und viele Wegweiser. Fahrstrecke https://www.plotaroute.com/route/1742254.
Die Wanderung begann sehr sonnig und mit vielen Preiselbeeren und Blaubeeren am Weg. Man konnte auch das Ziel schon erkennen.
Im Gegensatz zur Knutshøe war alles total durchmarkiert und jeder kleine Wasserlauf hatte einen Steg.
Man kam an mehreren kleinen Seen vorbei
und lief nur leicht ansteigend durchs Fjell.
Manchmal habe ich mich aber gewundert, dass abseits vom Weg an total nassen Stellen auch noch Wegweiser standen.
Nach dem Betrachten der Schilder kam dann die Erleuchtung - es sind die Winterwegweiser für Skifahrer.
Direkt am Gipfel war dann mal eine stärkere Steigung. Leider hatte sich schon wieder dunkle Bewölkung breitgemacht und direkt am Gipfel war es windig und kalt.
Also schnell wieder zurück, diesmal auf einem anderen Weg (es gibt dort viele Varianten).
Am nächsten See war ein Häuschen zu erkennen.
Es war eine Hütte wohl hauptsächlich für Skifahrer, gut befüllt mit Brennholz, Anzünder und Streichhölzern.
Auf dem Rückweg kam man dann wieder in die Waldzone und es gab auch noch ein paar Beeren zu pflücken.
Hier ist die Karte, wir haben ungefähr 3 h gebraucht:
Wir sind dann noch weiter durchs Hallingdal und zum Hallingnatten gefahren und haben auf dem Wannderparkplatz dort übernachtet https://www.plotaroute.com/route/1742266
Es war eine Wette auf eine positive Abweichung von der Wettervorhersage, noch am Abend (schon ziemlich in der Dämmerung) hoch bis zum Buvatnet zu fahren. Es war auch schwierig, einen geeigneten
Stellplatz zu finden, letztlich standen wir aber allein auf dem sehr kleinen ausgewiesenen Parkplatz am Ende des Gørrbuvegen (Maut 70 NOK). Die Piste war in einem schlechten Zustand. Nur am
Morgen sollte es nicht regnen, Bewölkung war sowieso vorhergesagt. So sah das früh beim Loswandern aus (das Womo ist noch zu erkennen):
Aber eigentlich steckten wir ziemlich in der Wolke, und auch die Chance, am Gipfel evtl. darüber zu stehen, war nicht groß.
Dafür gab es was auf die Ohren, es knallte immer mal wieder. Die Rentierjagd war wohl dort voll im Gange. Nachdem wir ca. 3 km gelaufen waren, fing es an zu sprühen und wir haben beschlossen
umzukehren.
Vorher mussten aber die Beeren fürs Müsli gesammelt werden.
Auf dem Rückweg konnten wir eine Gruppe Rentiere und 2 Zweibeiner ausmachen, die hinterherliefen. Danach knallte es mal wieder. Ob die Jagd erfolgreich war, konnten wir nicht sehen. Offenbar ist
das aber schon eine sportliche Sache, es reicht nicht aus, mit dem SUV bis zum Hochstand zu fahren...
Fotografieren konnten wir das nicht, eigentlich haben wir nur ein paar Schemen im Nebel gesehen.
Das war unser 2h-Kurztrip Richtung Hallingnatten.
Am nächsten Tag sollte es am Sognefjord wieder besseres Wetter geben, wir wollten also den Tag dazu nutzen, über die Hardangervidda bis zum Vøringsfossen zu fahren, um am nächsten Tag bis zum
Aurlandsfjord zu kommen, wenn die Wolken wieder aufreißen. In Geilo haben wir die Entsorgungsstation gesucht und gefunden (etwas abseits an einem Busparkplatz) und in Haugastøl sind wir noch mal
eine Stunde ins Fjell gewandert, das Wetter war aber eher noch schlechter als am Vormittag (Regencape mal verwendet).
Zumindest gab es schön gestaltete Steinmänner.
Man konnte sogar den Hallingskarvet sehen, wenn die Wolke kurzzeitig mal abhob.